Ein harmloser Satz, den ein Papagei im Zoo zufällig aufgeschnappt hat und den er leicht verändert weitererzählt, macht aus einem scheuen braunen Pelztier ein grausiges Ungeheuer. Im Verlauf dieser Geschichte wird dem Betrachter und Leser eindrucksvoll vor Augen geführt, wie sich Sachverhalte durch vielfaches Weitererzählen verändern können. Spannend ist vor allem, dass durch die Technik der "Einschubseite" schon dem nichtlesenden Rezipienten klar wird, dass hier durch leichte Veränderungen und viel Fantasie etwas Furcht-erregendes "konstruiert" wird. Trotzdem sei geraten, Kinder dieser Altersstufe mit dem Buch nicht allein zu lassen, da ein Nichtdurchschauen der Geschichte Angst auslösen könnte. Richtig auskosten werden dieses Buch jene Kinder, denen es vorgelesen wird und die dabei ihre eigene Vorstellungswelt mit einbringen können. Die Illustrationen passen sich dem Text und dem Zeitgeschmack an. So macht es sich der angelnde Seehund mit Mobiltelefon in Griffweite im Liegestuhl bequem und der Elefant mit Duschhaube räkelt sich im Schaumbad. Comicartige Elemente - wie ein mit zwei roten Hörern telefonierendes Chamäleon oder eine Tigerin, die an einem Maiskolben knabbert, während sich der Löwengemahl (rollenkonform!) am Grill betätigt - sorgen für Witz und laden zur sprachlichen Auseinandersetzung ein. Die naturgetreue Darstellung der Tiere bleibt auf der Strecke. Für Kinder ab 4 Jahren.||

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Personen: Weigelt, Udo Freund, Melanie