Die preußische Gutsbesitzerstochter Freda von Rützow, geboren zu Beginn des vorigen Jahrhunderts, ist 17, als sie von einem fremden Maler im Kornfeld verführt und geschwängert wird. Eine Katastrophe für ihren erzkonservativen Vater Baron von Rützow, der dafür sorgt, dass das Kind heimlich zur Adoption freigegeben wird. Nur kurz hält Freda das Neugeborene im Arm - es bleibt die Erinnerung an das "Luftkind". Geprägt von dem Trauma um den verlorenen Sohn, verlässt Freda enttäuscht ihr konventionelles Umfeld, um ein Leben in selbstgewählter Einsamkeit als Lehrerin in einer entfernten Kleinstadt zu beginnen. Als jedoch im Zuge der Naziherrschaft das Leben des jungen Juden Harro Hochberg in Gefahr gerät, fasst sie einen weitreichenden Entschluss, der ihre Isolation ins Wanken bringt. Glaubwürdig, unspektakulär, sprachlich dem Ton der damaligen Zeit angepasst beschreibt Korschunow (zuletzt BA 12/99) Schicksale in Zeiten von Wirtschaftskrise, Krieg und Diktatur. - Empfohlen nicht nur für ein älteres Lesepublikum.
Personen: Korschunow, Irina
R 11 Korsc
Korschunow, Irina:
¬Das¬ Luftkind : Roman. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2002. - 271 S.
Best.-Nr.: 0004284001
R 11 - Buch