Wie schon in "Immer sind die Weiber weg" (BA 7/97) bedient sich Stefan Heym in diesen kleinen Humoresken eines dem Jiddischen nachempfundenen Deutsch und einer naiven Erzählerrolle, die an die "Schwejk"-Figur Jaroslav Haseks erinnert. Die kleinen, sympathisch selbstironisch getönten Geschichten aus dem persönlichen Lebensalltag des alt gewordenen Dichters sind zugleich Liebeserklärungen an seine Frau, ohne deren praktischen Sinn und gesunden Menschenverstand viele kleine und große Komplikationen des Lebens für Heym gar nicht zu meistern gewesen wären. Das liest sich amüsant, gibt Anlass zum Schmunzeln wie zum Nachdenken, auch über das eigene Leben, wobei die Grenzlinien zum Nur-Privaten allerdings fließend sind. Ein im besten Sinne "heiterer" Erzählungsband, der breit empfohlen werden kann.
Personen: Heym, Stefan
R 11 Heym,
Heym, Stefan:
Immer sind die Männer schuld : Erzählungen / Stefan Heym. - München : Bertelsmann, 2002. - 221 S. : Ill. ; 21 cm
Best.-Nr.: 0002955001
Onleihe - Buch