Die schwedische Journalistin Åsbrink erzählt die Geschichte des aus einer jüdischen Wiener Familie stammenden Otto Ullmann anhand nachgelassener Briefe, Interviews und Recherchen. Die Eltern schicken ihren 13-jährigen Sohn 1939 mit einem Kindertransport nach Schweden, um ihn vor den Nationalsozialisten zu schützen. Sie hoffen, auch selbst emigrieren zu können, doch 1944 werden beide nach Auschwitz deportiert. Ottos Weg führt von einem Kinderheim in Småland zum Hof der Eltern des IKEA-Gründers Ingvar Kamprad. Die beiden freunden sich trotz Ingvars nationalsozialistischer Gesinnung an. Åsbrink lässt den Briefwechsel zwischen Otto und seinen Eltern für sich sprechen, zeigt seine Verzweiflung und den Versuch der Eltern, ihn zu schonen. Andererseits legt sie lakonisch und mit Ironie die Versäumnisse der schwedischen Politik und Kirche bloß. Darüber hinaus zeigt das Beispiel Kamprads, wie Anhänger des Nationalsozialismus die Auswirkungen ihres Handelns auf Mitbürger, ja Freunde ausblendeten und kein Schuldbewusstsein entwickelten. Ausgezeichnet mit dem renommierten schwedischen August-Literaturpreis. (2) (Claudia Bußjäger)
Personen: Åsbrink, Elisabeth Kosubek, Gisela
D 343.2 Åsbri
Åsbrink, Elisabeth:
Und im Wienerwald stehen noch immer die Bäume : ein jüdisches Schicksal in Schweden / Elisabeth Åsbrink. - Zürich ; Hamburg : Arche-Verl., 2014. - 409 S. : Ill ; 21 cm
Einheitssacht.: Och i Wienerwald står träden kvar
ISBN 978-3-7160-2710-3 fest geb. : EUR 24.95
Zugangsnummer: 0000/7581 - Barcode: 11018972
D 343.2 - Buch