Ein Buch, das leider keinen Mut macht. (ab 5) (JD) Fuchs Jimmy Milchohr hat weiße Ohren, die pink werden, wenn er in Verlegenheit gerät. Wildferkel Pina hingegen stottert dann. Beide sind sie deshalb Opfer des Spotts der anderen Waldtiere, weshalb sie sich zusammentun, um gemeinsam stärker zu sein. Als das misslingt, verlassen sie den Wald. Sie treffen auf ein Monster, das sie nach dem Schwinden der ersten Furcht zum Lachen finden - worüber sich dieses Monster, eigentlich ein Nashorn, kränkt. Da entschuldigen sich Jimmy und Pina und verbünden sich mit ihm: Das Nashorn kommt mit in den Wald, wo Jimmy und Pina so tun, als hätten sie dieses wilde Tier gebändigt. Das verschafft ihnen endlich den ersehnten Respekt. Der durchschaubare Trick, der hier als Lösung gegen das Verspottetwerden angeboten wird, ist nur eine von vielen Unstimmigkeiten in diesem Buch. Der Text leidet unter zahllosen Sprachklischees und abgegriffenen Redensarten. Den großflächigen Bildern fehlt der Weißraum, der Text wird zur Nebensache und geht (nicht nur wegen seiner Schwäche) unter. Inhaltlich sind sie derart plakativ, dass ihre Botschaft ("Verspottet werden tut weh") aufdringlich wird. Dem nicht genug, kommen die Spottreden aus dem Text noch einmal in Art von Sprechblasen als Bildelemente daher. Dieser Wucht fehlt eine entsprechend gewichtige Auflösung der Spannung. Das Ende entwickelt sich nicht, es kommt abrupt und mit wenig Gewicht (nur eine Doppelseite), sowohl was die Handlung als auch was die Gestaltung betrifft.
Personen: Seltmann, Christian Henn, Astrid
Jimmy Milchohr : ein Fuchs wird rot / Christian Seltmann [Text]. Astrid Henn [Ill.]. - Würzburg : Arena, 2016. - [13] Bl. : zahlr. Ill. (farb.) ; 28,5 cm
ISBN 978-3-401-70434-0 fest geb. : Euro 12.99
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: JM 1 Jim - Bilderbuch