Eine edle Bar in Zürich, Livemusik einer Jazzband, eine elegant gekleidete Sängerin und coole Cocktails: in diesem Ambiente treffen zwei scheinbar gutsituierte Herren aufeinander, die bereits in früheren Romanen Martin Suters eine Hauptrolle gespielt haben. Da ist zum einen Johann Friedrich von Allmen, ein sympathischer Hochstapler, der sich sein Luxusleben mit dem Aufspüren abhanden gekommener Kunstgegenstände finanziert, sich in auftragslosen Zeiten aber durchs Leben mogelt. Der andere Gast ist Adrian Weynfeldt, äußerst wohlhabender, kinderloser Junggeselle und leidenschaftlicher Kunstsammler, bisweilen etwas einsam. Beide Männer kommen miteinander ins Gespräch und entdecken ihre gemeinsamen Interessen für Reisen, Kunst und Savoir-vivre. Als Weynfeldt Allmen zu einem Absacker in seine Wohnung einlädt, bemerkt er den Diebstahl eines wertvollen Gemäldes. Allmen bietet ihm seine Hilfe als Detektiv an. Dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
Wie auch andere Romane Martin Suters spielt diese Geschichte im Milieu der schweizer High Society. Die Beschreibungen von Luxushotels, Haute Cuisine, Spitzenweinen, maßgeschneiderter Kleidung und den Spleens der beiden Herren sind köstlich. Bisweilen wirken diese Schilderungen durchaus übertrieben, aber ich denke, dies ist satirisch und mit einem Augenzwinkern gemeint. Alles in allem ist es ein vergnügliches Buch, das einem Lust darauf macht, die beschriebenen Orte, und sei es nur in Gedanken, selbst zu besuchen.
Claudia Rosenberger für das Büchereiteam
Personen: Suter, Martin
Suter, Martin [Verfasser]:
Allmen und Herr Weynfeldt : Roman / Martin Suter. - 1. Auflage. - Zürich : Diogenes, 2024. - 224 Seiten ; 18.4 cm x 11.6 cm
ISBN 978-3-257-07279-2 : circa EUR 25.00 (DE), cir
Krimi / Thriller - Signatur: Kr Sut - Buch