Historische Hintergründe der Dinosaurier-Forschung. (ab 10) (JG) Noch immer wächst unser Wissen über die urzeitliche Fauna und Flora stetig an, stark begrenzt ist es aber dennoch: Angewiesen auf unter der Erde oder im Eis konservierte Knochen haben wir noch lange keinen Überblick über mittlerweile ausgestorbene Arten. Und wie wenig wir eigentlich über deren äußeres Erscheinungsbild wissen können (trotz mittlerweile konventionalisierter Visualisierungen), ist zugleich faszinierend und ernüchternd. Noch aufregender müssen solche Funde aber ab der schrittweisen Herausbildung der Geologie und Paläontologie im 19. Jahrhundert gewesen sein, tat sich doch eine völlig neue Welt auf, die bisherige Wissensbestände auf den Kopf stellte. Einen Einblick in die Denk- und Arbeitsweisen dieser Zeit bieten die Autorin und gelernte Archäologin Silke Vry und die Illustratorin Claudia Lieb in diesem hochwertig gestalteten Sachbuch. Im Duktus von – durch grafisch ansprechend verpackte Sachinformationen ergänzten – Kurzgeschichten erzählen sie neun historisch bedeutende Funde und den Hergang ihrer Bergung nach (etwa die Geschichte von Mary Annings Ichthyosaurier oder des von Barnum Brown gefundenen Tyrannosaurus Rex). So ist ein gut kuratierter Band zum Stöbern und Recherchieren entstanden; schade ist aber, dass die stark postkolonial geprägten Zusammenhänge des Inhalts beispielsweise bei der Bezeichnung indigener Gruppen nicht konsequent berücksichtigt wurden.

Altersempfehlung: ab 10 Jahren.

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Personen: Vry, Silke Lieb, Claudia