Weibliche Vorbilder prägen den Familienzusammenhalt in einem Südtiroler Bergbauerndorf. (DR) Seit jeher wird Mädchen wenig zugetraut, doch in entscheidenden Situationen zeigt sich immer wieder, dass am Ende sie das Überleben der Familie sichern - so auch in Jarka Kubsovas Roman. Nach dem Tod ihrer Eltern, kümmert sich Rosa um den Hof und ihre Geschwister im Kleinkindalter. Kubsova, die für ihr Romandebüt sieben Monate auf einem Bergbauernhof verbrachte, erzählt in einer beeindruckenden atmosphärischen Dichte von Trauer, Verlust und den Mühen in einem Südtiroler Bergdorf der 1940er-Jahre. Als nach vielen Generation ein anderer Wind durchs Dorf weht und Rosas Urenkelin Franziska den Hof zu einer Ferienunterkunft umfunktionieren möchte, verweigert sich der Großvater gegen diese Idee, misstraut dem Vorhaben, stemmt sich gegen den Druck der voranschreitenden Moderne. Doch Franziska bleibt stur und unterwirft sich dem Diktat der Influencer, die Bilder im Internet posten und Bauerhöfen gnadenlos bewerten. Der Zusammenhalt der Bergmenschen scheint schleichend zu erodieren. Die Autorin vermittelt ein Panorama unterschiedlicher Lebenswelten, erzählt im Subtext die wechselvolle Geschichte Südtirols, verbindet Tradition und Moderne. Allen Bibliotheken empfohlen!
751 bn.bibliotheksnachrichten / Cornelia Stahl
Personen: Kubsova, Jarka
Kubsova, Jarka:
Bergland : Roman / Jarka Kubsova. - 1. Auflage, Originalveröffentlichung. - München : Wunderraum, 2021. - 283 Seiten, Illustrationen
EAN 9783442316182 Festeinband : EUR 20,60 (AT)
Belletristik für Erwachsene - Signatur: DR KUBS - Buch Dichtung