Ein Roman über verschiedene Sichtweisen auf das Leben. (DR) Lise ist eine Frau aus der Großstadt. Sie lebt für ihre Arbeit und hat keine Zeit für irgendetwas, schon gar nicht für sich selbst. So weit, so stereotyp. Als der ihr bis dahin unbekannte Onkel Hilmar stirbt und sie dessen Zirkus erbt, tut sich ihr plötzlich eine neue Welt auf. Vor allem Elefantendame Lucille stellt sie vor eine neue Herausforderung. Das trauernde Tier weigert sich nämlich strikt seit dem Tod des Zirkusdirektors aufzutreten. Da sie aber die Hauptattraktion des Zirkus ist, muss sich Lise eine Lösung einfallen lassen, denn ihr Erbe antreten und damit den Zirkus zu Geld machen, kann sie nur, wenn sie zuvor fünf Vorstellungen als Zirkusdirektorin geleitet hat. Sie setzt sich also eine ganze Nacht lang zu Lucille und erzählt aus ihrem Leben. Doch nicht nur die Beziehung zu Lucille lässt Lise viel über ihr Leben und ihre Einstellung dazu nachdenken. Auch ihre Einblicke in das Dasein der Zirkus-"Familie" stellen vieles infrage, was für sie bisher selbstverständlich war. Der Roman ist eine spannende, leicht zu lesende Mischung aus dem Stoff, aus dem Jonassons Hundertjähriger gemacht ist und François Lelords Hector. Wer Paasilinnas Elefantenmädchen Emilia mag, der wird natürlich auch dieses Buch lieben. Erstklassige Unterhaltung aus Skandinavien, die für alle Bestände empfehlenswert ist.
751 bn.bibliotheksnachrichten / Sabine Eidenberger
Personen: Hovden, Magne
Hovden, Magne:
Die Kunst, einen Elefanten zum Tanzen zu bringen : Roman. - Deutsche Erstausgabe. - München : Knaur Verlag, September 2020. - 301 Seiten Cirkus
ISBN 9783426227145 Broschur : EUR 15,50 (AT)
Belletristik für Erwachsene - Signatur: DR HOVD - Buch Dichtung