Van Goghs Sonnenblumen als Symbol für die Sehnsucht. (DR) Eine Kopie eines der berühmten Sonnenblumengemälde von Vincent van Gogh bringt plötzlich Licht und Energie in Doras tristen Alltag im Arbeiterviertel von Oxford. Ihr Ehemann, mit seiner harten Schale, weiß mit dem sensiblen Sohn Ellis nichts anzufangen. Und so verlässt Ellis nach dem frühen Tod der Mutter sein Zuhause. Er findet Zuflucht bei einer warmherzigen Frau, die bereits den etwas älteren Michael aufgenommen hat. Zwischen den beiden Burschen entsteht zuerst eine tiefe Freundschaft, dann eine Liebesbeziehung, die sich durch Ellis‘ Heirat mit Annie offenbar recht unkompliziert erweitert und Jahre später mit dem Unfalltod von Michael und Annie endet. So geradlinig verläuft das Leben jedoch keinesfalls – immerhin ist Michael vorher für längere Zeit aus dem Blickfeld des Ehepaares verschwunden. Im Alter von 45 Jahren wird der doppelt verwitwete Ellis durch einen Sturz vom Fahrrad ins Leben zurückkatapultiert und folgt schließlich Michaels Spuren nach Südfrankreich. Wie der Freund die Zeit ohne Ellis und Annie verbracht hat, wird anschließend erzählt – nun aus der Ich-Perspektive von Michael und im Präsens. Ein subtiler und geschickt aufgebauter Roman voll Zärtlichkeit und Verständnis für die Vielfalt menschlicher Liebesfähigkeit – selbst wenn versöhnliche Einsicht füreinander erst spät oder bei Lebzeiten gar nicht mehr möglich ist. Sehr gern zur Lektüre empfohlen!
751 bn.bibliotheksnachrichten / Sabine Krutter

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Personen: Winman, Sarah Baumbach, Elina