Output eines spannenden Literaturprojekts: ein grotesker Roman zum Lachen und zum Weinen. (DR) "Morgen mehr" von Tilman Rammstedt ist ein phantastisch absurder Roman auf 227 Seiten inklusive "Schaltkapitel". Gleichzeitig Road-Trip, Krimi und Biografie, berichtet der Ich-Erzähler davon, wie seine Eltern einander am 30. Juni 1972 kennenlernten, bevor es ihn in ihrem Leben gab. Die Geschichte beginnt in Deutschland an den Ufern des Mains und endet noch am selben Tag am Eiffelturm in Paris. Unglaublich humorvoll und dennoch tiefgründig erzählt der Junge die tragische Geschichte seines unglücklich verliebten Vaters, seiner jungen Mutter, die nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester erst zu sich selbst finden muss, des einsamen Dimitri, der gern Unterweltkönig wäre, und eines 12-Jährigen, der ein zweites Mal geboren wird und seine Familie findet. Genial ist auch die Geschichte des Buches, das als Internet-Projekt beim Hanser Verlag entstand. Tilman Rammstedt schrieb von Jänner bis April 2016 täglich ein Kapitel, das per E-Mail oder WhatsApp-Nachricht an alle Abonnenten verschickt und auf der Homepage veröffentlicht wurde, daher auch der Titel "Morgen mehr". Das Buch empfiehlt sich für alle, die offen sind, sich auf das Ergebnis dieses spannenden Literatur-Experiments einzulassen, das nun in gebundener Form vorliegt.
751 bn.bibliotheksnachrichten / Sandra Brugger

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Personen: Rammstedt, Tilman