Exemplarische Geschichte einer rumänischen Pflegerin und ihrer Entfremdung von der eigenen Familie. (DR) Die von der Westgrenze Rumäniens kommende Daniela, Mutter einer 16-jährigen Tochter und eines 12-jährigen Sohnes, nimmt eine Stelle als Pflegerin in Mailand an. Sie leidet in Italien unter der sozialen Isolation, dem Job, der überhaupt nicht ihrer Ausbildung entspricht, und dem prekären Arbeitsverhältnis ohne Anmeldung. Als sie (legale) Arbeit als Kindermädchen bei einer Akademikerfamilie findet, wird sie auch dort ausgebeutet und nach einem Badeunfall fristlos entlassen. Daheim zerbricht ihr Sohn seelisch an der Abwesenheit der Mutter. Erst als er nach einem Mopedunfall wochenlang im Koma liegt, kehrt Daniela zurück und bleibt ununterbrochen an seiner Seite. Die Tochter schafft zwar den Schul- und später den Universitätsabschluss, aber ebenfalls um den Preis der Entfremdung von der Mutter. Marco Balzano gehört gegenwärtig zu den erfolgreichsten Autoren Italiens. Er schreibt mit großer Anteilnahme und Sympathie für seine Figuren. Im vorliegenden Roman lässt er in drei Abschnitten den Sohn, die Mutter und die Tochter aus ihrer Sicht erzählen. Es gelingt ihm, ohne erhobenen Zeigefinger deutlich zu machen, dass ein Land niemals "nur Arbeitskräfte" rufen und rekrutieren kann: Es werden "immer Menschen kommen", Menschen mit ihrer eigenen Geschichte, ihren Wurzeln, familiären Verankerungen und Verpflichtungen. "Wenn ich wiederkomme" ist inhaltlich und sprachlich ein ganz besonderes Buch. Unbedingt allen Bibliotheken empfohlen!
751 bn.bibliotheksnachrichten / Doris Göldner

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Personen: Klöss, Peter Balzano, Marco