Frankfurt, Ende der 1920er-Jahre. Günther Conrad betreibt ein florierendes Stahlwerk, bis der Börsencrash ihn um sein Vermögen bringt. Zum Glück hat seine älteste Tochter einen klugen Unternehmer geheiratet, der dem Schwiegervater ein passables Angebot unterbreiten kann. Die beiden jüngeren Kinder, Sophia und Ludwig, gehen eigene Wege. Sophia fühlt sich der Literatur und dem Theater zugehörig. Prompt verliebt sie sich in den Sinto Vincent. Die Beziehung bleibt lange geheim, bis sie während des Nationalsozialismus auffliegt und schreckliche Konsequenzen nach sich zieht. Auch für den Rest der Familie bedeutet der Krieg eine sehr schwere Zeit. Der elegant formulierte Gesellschaftsroman erstreckt sich von 1928 bis 1945. Aufwühlend beschreibt Nora Elias ("Antonias Tochter", ID-A 33/17), wie jeder einzelne der jungen Conrads ums (seelische) Überleben kämpft. Dass man in Sophia, Ludwig und Vincent sofort seine Lieblingsfiguren gefunden hat, macht die Lektüre zu einem Vergnügen. Auch das attraktive Cover trägt dazu bei, dass man den intensiven Roman mit dem ernsten Hintergrund gerne weiterempfiehlt.
Personen: Elias, Nora
Elias, Nora:
Villa Conrad / Nora Elias. - Originalausgabe, 1. Auflage. - München : Goldmann, 2020. - 571 Seiten ; 19 cm - (Goldmann ; 48999)
ISBN 978-3-442-48999-2
Signatur: ELIA - B