"Seelenverwandt" seien sie, sagt Liam; für Louise ist es eine Verschmelzung, in der es kein "ich" oder "du" mehr gibt. Ihr "Wir" gerät immer tiefer in einen Strudel aus Drogen, Dealen und Abhängigkeit. Teils sehr direkt, teils sehr Fantasie anregend beschriebene psychische und physische Folter bestimmen immer stärker das soziale Umfeld der beiden Jugendlichen; dreckige Zimmer, schmuddelige Kneipen und dunkle Straßen sind die trostlose Kulisse ihrer Liebesgeschichte. Unerträglich nah rückt die Gewalt an Protagonisten und Leser heran. Ob Vergewaltigung oder Folter - nichts lassen die Autoren aus. Erzählt ist der Roman aus Louises Perspektive. Der Leser lernt sie als aufgedunsene Wasserleiche auf dem Seziertisch kennen, nachdem sie sich gemeinsam mit Liam im Fjord ertränkt hat. Ohne Zweifel an ihrer großen Liebe blickt sie zurück auf ihr kurzes Leben und beobachtet, wie ihr Vater den Grund für den Doppelselbstmord herausfindet. Erinnert an skandinavische Thriller von Stieg Larsson: Fesselnd und abstoßend zugleich.
Personen: Munk Jensen, Sanne Jensen, Sanne Munk Ringtved, Glenn
Munk Jensen, Sanne:
Wir wollten nichts - wir wollten alles / Sanne Munk Jensen ; Glenn Ringtved. - Hamburg : Oetinger, 2015. - 331 S. ; 22 cm Dig og mig ved daggry
ISBN 978-3-7891-3920-8 Zugangsnummer: 73515016229 - Barcode: 73515016229
Signatur: MUNK - K