In diesem Buch sind die EKD Studien Juden und Christen I-III (1975 - 1991 - 2000) abgedruckt sowie das "Wort zur Judenfrage" der EKD Synode in Weißensee von 1950, in dem die EKD-Synode zum ersten Mal (über das Stuttgarter Schuldbekenntnis hinausgehend) die Mitschuld an den Gräuel der Shoa bekannte und anerkannte, "dass Gottes Verheißung über dem von ihm erwählten Volk Israel auch nach der Kreuzigung Jesu Christi in Kraft geblieben ist". Die drei dokumentierten Studien führen diesen Ansatz weiter und haben unterschiedliche Schwerpunkte: Die Studie von 1975 gibt eine eher grundsätzliche Orientierung. Sie ist dadurch nachhaltig geworden, dass sie ihren Ausgangspunkt nicht (mehr) bei den Differenzen zwischen Judentum und Christentum nimmt, sondern von dem Gemeinsamen ausgeht, das Auseinandergehen der Wege mit seinen Folgen beschreibt und im abschließenden Teil "Juden und Christen heute" die gegenwärtige Situation beschreibt und auch gemeinsame Aufgaben formuliert. Christen und Juden II zieht im Jahr 1991 eine erste Bilanz verschiedener Synodalerklärungen, unter denen die der Rheinischen Synode von 1980 herausragt. Als bereits erreichter Konsens wird neben dem Eingeständnis der christlichen Mitverantwortung und Schuld am Holocaust die Absage an den Antisemitismus genannt, ferner die unlösbare Verbindung des christlichen Glaubens mit dem Judentum, die bleibende Erwählung Israels und die Bedeutung des Staates Israel. Theologisch wird der Frage nach der Bedeutung der Christologie im Dialog sowie dem Begriff "Gottes Volk" nachgegangen. Im Jahr 2000 werden in der Studie die Bedeutung der Bundestheologie und der Erwählung Israels diskutiert. Die Studie zieht aus der bleibenden Erwählung den Schluss, dass eine Judenmission als organisierte kirchliche Aufgabe obsolet ist. Auch im jüdisch-christlichen Dialog kontroverse Themen werden in dieser bisher letzten Studie angesprochen. (Hs.)

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Personen: Kirchenamt der EKD,Hannover

Schlagwörter: Juden und Christen christl.-jüd.Dialog