Zentrale These des Buches von Frank Crüsemann ist, dass adäquate Rechtsstrukturen zu den Bedingungen von Freiheit gehören. Durch die Verbindung von sozial- und rechtsgeschichtlichen Perspektiven kann er aufzeigen, wie die Transformation des israelitischen Rechtes in der Exilszeit nicht nur zur Herausbildung des Pentateuches in seiner uns heute vorliegenden Gestalt führt, sondern zugleich der für ein gelingendes soziales Leben notwendige Verbindung von Freiheit und Solidarität einen rechtlichen Rahmen gibt. Crüsemanns Buch ist auch insofern weiterführend, als die traditionelle theologische Dichotomie von Gesetz und Evangelium, die in der Theologiegeschichte zu einer Abwertung des Alten Testaments gegenüber dem Neuen geführt hat, aufbricht und damit zugleich die alttestamentliche Exegese anschlussfähig für die "new perspective on Paul" macht, die dessen Tora-Verständnis nicht mehr im Gegeneinander von Gesetz und Gnade sieht, sondern als Ausdruck einer besonderen Bezogenheit des gemeinschaftlichen Lebens der Gläubigen zu Gott. (Hs.)

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Personen: Crüsemann, Frank

Schlagwörter: Theologie Altes Testament Tora Sozialgeschichte alttestamentliches Gesetz