Dieses Buch hat den Ruhm des Psychoanalytikers Alexander Mitscherlich als Zeit- und Gesellschaftskritiker international begründet. Mitscherlich entwirft ein sozialpsychologisches Bild unserer Epoche, das seine Gültigkeit bis heute nicht verloren hat. Er zeigt auf wohin eine Gesellschaft steuert, die Abschied nimmt von symbolischen Vorbildern und Idealen. Insofern ist das Buch auch ein zutiefst pädagogischer Gesellschaftsentwurf. Die "Hierarchie der Vaterrolle" zerfällt, die prägenden Vorbilder verblassen. Die daraus entstehenden Konflikte erzeugen neuartige neurotische Verhaltensweisen wie Indifferenz dem Mitmenschen gegenüber, Aggressivität, Destruktivität und Angst. Als einen der folgenreichsten Konflikte unserer Zeit bezeichnet Mitscherlich die paradoxe Entwicklung, dass der einzelne immer mehr "subjektive Autonomie" fordert und auch erlangt, zugleich sich aber den bürokratischen und anderen konformistischen Zwängen immer stärker unterordnen muss.
Serie / Reihe: Sammlung Piper
Personen: Mitscherlich, Alexander
Standort: HB W I
Soz 03 Mitsc
Mitscherlich, Alexander [Verfasser]:
Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft : Ideen zur Sozialpsychologie / Alexander Mitscherlich. - München : R. Piper & Co Verlag, 1965. - 498 Seiten. - (Sammlung Piper)
Einheitssacht.: Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft
Gewebe
Soziologie - Buch