Lange bevor die Hoffnung in der neuen christlichen (Befreiungs-?) Theologie und als marxistisches «Prinzip Hoffnung» salonfähig wurde, hat Péguy 1911 in einem wunderbaren Gedicht - einem seiner drei Mystères - die christlich zentrale Stellung der zweiten «göttlichen Tugend» entdeckt. Der aus dem Sozialismus zum Christentum zurückgekehrte Dichter hatte in einem ersten «Mystère» die Opferung eines Menschen (Jeanne d'Arc) für alle in der Nachfolge Christi gefeiert, hier, im zweiten, lauscht Jeanne schweigend der Rede ihrer Freundin Gervaise, die den Geist der Kirche verkörpert und ihr zeigt, daß Hoffnung ihren letzten Sitz im Herzen Gottes selbst hat, aber auch der tragende Grund alles christlichen, ja alles menschlichen Lebens ist. Diese reifste Dichtung Péguys (+ 1914) muß in den bleibenden Schatz der geistlichen Literatur eingereiht werden.
Serie / Reihe: Christliche Meister 9
Personen: Balthasar, Hans Urs von Péguy, Charles
Standort: HB W I
Lit 04 Peguy
Péguy, Charles [Verfasser]:
Das Tor zum Geheimnis der Hoffnung / Charles Péguy ; neu bearbeitet von Hans Urs von Balthasar [Bearb.]. - 2., neubearbeitete Auflage. - Einsiedeln : Johannes-Verlag, 1980. - 170 Seiten. - (Christliche Meister; 9)
Einheitssacht.: Le porche du mystère de la deuxieme vertu
ISBN 978-3-265-10235-1 Broschur
Literarische Werke - Buch