In ihrem Essay Das Unglück und die Gottesliebe versuchte W., im Bewußtsein nicht aufhebbarer Aporie menschliches Unglück zu ergründen: »Das Warum des Unglücklichen läßt keine Antwort zu, weil wir in der Notwendigkeit leben und nicht in der Zweckhaftigkeit. Wenn diese Welt einen Zweck in sich selbst hätte, dann wäre die andere Welt nicht der Ort des Guten. Jedesmal wenn wir die Welt nach ihrem Zweck fragen, verweigert sie die Antwort. Aber um zu wissen, daß sie die Antwort verweigert, muß man die Frage stellen Wer fähig ist, nicht nur zu schreien sondern auch zu horchen, vernimmt die Antwort. Diese Antwort ist Schweigen. Dieses ewige Schweigen Die Geschöpfe reden mit Lauten. Das Wort Gottes ist Schweigen. Das heimliche Liebewort Gottes kann nichts anderes als das Schweigen sein. Christus ist das Schweigen Gottes.«
Personen: Weil, Simone Eliot, T. S.
Standort: HB W I
Wi 01.5 Weil
Weil, Simone [Verfasser]:
Das Unglück und die Gottesliebe / Simone Weil ; mit einer Einführung von T. S. Eliot. - Erste Auflage. - München : Kösel-Verlag, 1953. - 253 Seiten
Einheitssacht.: Attente de Dieu
Broschur
Philosophische Gotteslehre - Buch