Der Autor hat in seinen früheren Romanen seine Kindheit als unehelicher Sohn einer Bauernmagd und seine Emanzipationsversuche aus den archaischen Strukturen des bergbäuerlichen Milieus Österreichs beschrieben, welche zuerst in die industrielle Welt, später dann in die intellektuellen, literarischen und politischen Zirkel führte. Sie legen auch davon Zeugnis ab, daß er dort nicht seine ihm innewohnende Sehnsucht und Leere nach dem, was ihm in seiner Kindheit verwehrt wurde, zu füllen vermochte. Das vorliegende Buch beschreibt seinen Versuch, einen Weg zurück zu seinen Aufbrüchen zu finden, indem er eine Stelle als 'Werkstudent' in einem industriellen Großbetrieb annimmt. Im Arbeitermilieu beginnt er schließlich, sich wieder lebendig zu fühlen, teilweise das zu finden, was ihm in der Welt der literarischen Zirkel und deren Bewohnern abhanden gekommen war. Es begegnet uns in diesem Buch ein Mensch mit unverhohlener Sehnsucht nach menschlicher Nähe, Gemeinschaft und Wärme, die ihm in seiner Kindheit so stark vorenthalten wurde und die er nun in verschiedenen Zusammenhängen, vor allem aber in der Rückkehr ins Arbeitermilieu sucht , aber auch dort nur in bedingtem Maße findet. Die Tragik des Autor ist, daß es ihm offensichtlich nicht bis in Letzte gelungen ist, die Gespenster seiner frühen Tage wirklich loszuwerden, was man ihm, wenn man sein gesamtes Werk vor Augen hat, so sehr gewünscht und für ihn gehofft hätte.
Personen: Innerhofer, Franz
Standort: HB W I
Lit 04 Inner
Innerhofer, Franz [Verfasser]:
Der Emporkömmling : Erzählung / Franz Innerhofer. - Lizenzausgabe. - Salzburg : Residenz Verlag, 1982. - 133 Seiten
Einheitssacht.: Der Emporkömmling
Festeinband
Literarische Werke - Buch