Eine diskursive Darstellung von naturwissenschaftlichen und theologischen Erkenntnissen zum Begriff des holistischen Menschen. Das Eingangskapitel "Vermächtnis" startet mit einem "Willkommensgruß im Haus der Holistik" und bietet begriffliche, inhaltliche und thematische Erklärungen zum besseren Verständnis des holistischen Menschenbildes. In anschaulicher, bildhafter Sprache wird erzählt, wie kompliziert und komplex die einzelnen menschlichen Organe nicht nur funktionieren, sondern ständig miteinander kommunizieren: "Der Knochen meldet sich und plaudert mit den Hoden, plaudert mit der weiblichen Brust, mit dem Gehirn sowieso. In allem ist Licht und Finsternis." Der letzte Satz wird auch auf jene traditionellen Schulmediziner bezogen, die nach Meinung des Autors "Scheuklappenmedizin" betreiben wie jene "Fiakerpferde", die nur auf die gepflasterten Straßen vor sich und nicht rundum schauen. Im Mittelpunkt steht dagegen Hubers holistische Betrachtungsweise, indem er erläutert, wie die Zahnräder des Seins und die unvermeidlichen Schicksalsschläge in jedem menschlichen Leben untrennbar miteinander verschränkt sind. Dies findet durch neueste Forschungen aus der Quantenphysik auch ihre Bestätigung. Folglich werden in Teil 1 der drei großen Hauptabschnitte die existenziellen Fragestellungen nach dem "Woher wir kommen und Wohin wir gehen" thematisiert. Sie werden in Beziehung gesetzt mit Beispielen aus der gynäkologischen Praxis, z.B. über den "Schmetterlingseffekt in der Sexualität" oder die "Zeit der hormonellen Innenpolitik". Im zweiten Teil mit dem Titel "Gott und die Wand" wird aus historischer Sicht die "ganze Rasselbande des Wissens", das sind Philosophie, Theologie, Physik, Medizin, in ihren unterschiedlichen Positionen auf dem Weg zur gegenwärtigen holistischen Sichtweise pointiert vorgestellt. Im dritten Teil folgt dann ausführlich die Erkenntnis, dass wir Menschen mehr sind als die Summe unserer Organe: Ausgehend von den Einzelteilen des Skeletts werden Herz, Gehirn, der Stoffwechsel, die Haut, die Hormone, die Gebärmutter, das Immunsystem und die Prostata miteinander aus holistischer Sicht mit aktuellen Beispielen aus der ärztlichen Praxis in Verbindung gebracht. Abschließend dann die tröstliche Botschaft, dass das Ende immer auch ein Anfang ist, da für "Mutter Natur oder den Weltenbaumeister" das Wichtigste am Leben dessen Fortbestand ist und die "Liebe unsterblich macht". Eine herausfordernde Lektüre mit viel Potenzial zu widersprüchlichen wie heftig umstrittenen Seins-, Glaubens- und Wissenschaftsfragen.
Personen: Huber, Johannes
Standort: HB W I
Wi 02.5 Huber
Huber, Johannes [Verfasser]:
Der holistische Mensch : wir sind mehr als die Summe unserer Organe / Johannes Huber. - Wien : edition a, 2017. - 335 Seiten
Einheitssacht.: Der holistische Mensch
ISBN 978-3990012307 Festeinband
Biologie - Buch