Der zweite Thessalonicherbrief ist eine der kürzesten Schriften im Neuen Testament. Dennoch ging von ihm eine starke Wirkung aus, die durch die ganze Kirchengeschichte hindurch bis heute anhält.
Sie ist vor allem durch das zweite Kapitel ausgelöst worden, wo vom kommenden Ende der Zeiten, dem vorausgesagten »grossen Abfall« und dem sogenannten »Antichristen« die Rede ist. Der Wirkungsgeschichte dieser Aussagen wird hier ausführlich nachgegangen.
Ob dieser Brief tatsächlich von Paulus stammt, darüber wurde seit Beginn des 19. Jahrhunderts gerätselt. Hier ist erstmals der Versuch unternommen worden, in einem wissenschaftlichen Kommentar den zweiten Thessalonicherbrief konsequent als ein nicht von Paulus stammendes Dokument zu erläutern.
Anders als der erste Thessalonicherbrief kann also diese Schrift nicht als ein Zeugnis paulinischer Theologie gelten. Der Brief ist jedoch ein interessantes Dokument frühchristlichen Glaubens, in dem die Bewältigung der ausbleibenden Erfüllung einer drängenden Parusieerwartung versucht worden ist. Der Verfasser fand dabei ein Modell für das christliche Leben »zwischen den Zeiten«, das sich auch heute noch bewährt und das zur Orientierung des Glaubens dienen kann.
Serie / Reihe: EKK / Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament 14
Personen: Trilling, Wolfgang Schweizer, Eduard Schnackenburg, Rudolf
Standort: Aula L W I
Bi 15.2.1 EKK 14
Der zweite Brief an die Thessalonicher / Wolfgang Trilling. - Neukirchen-Vluyn : Neukirchener Verlag, 1988. - 166 Seiten. - (EKK / Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament; 14)
Einheitssacht.: Der zweite Brief an die Thessalonicher
ISBN 978-3-7887-0625-8 Broschur
Reihen - Buch