Als Lyriker war Hesse um die Jahrhundertwende angetreten, und Gedichte sind es auch, mit denen sein Lebenswerk im Sommer 1962 ausklingt. Mehr als tausend Gedichte hat er in diesen sechs Jahrzehnten geschrieben und etwa zwei Drittel davon in seine 14 verschiedenen Gedichtsammlungen aufgenommen. All diesen Versen gemeinsam ist ein unbeirrbares Bedürfnis, die hinter den Dissonanzen des Alltags verborgenen Ordnungen und Muster aufzuspüren, sie festzuhalten und ihre immanenten Rhythmen zum Erklingen zu bringen.
Was für den Komponisten Einfall und Thema sind, die dann symphonisch orchestriert, abgewandelt und entwickelt werden, ist für Hesse seine Lyrik, deren Motive kurze Zeit später in Erzählungen und Romanen wiederkehren. In liedhaftet Form nehmen Hesses Gedichte melodisch vorweg, was dann in seiner Prosa komplizierter instrumentiert wird.
Personen: Hesse, Hermann Michels, Volker
Standort: HB W I
Lit 04 Hesse
Hesse, Hermann [Verfasser]:
Die Gedichte / Hermann Hesse ; neu eingerichtet sowie um eine Auswahl der nachgelassenen Gedichte Hermann Hesses und um ein Nachwort erweiter von V. Michels. - Erste Auflage. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1992. - 847 Seiten
Einheitssacht.: Die Gedichte
ISBN 978-3-518-40455-3 Festeinband
Literarische Werke - Buch