Die Geschichte der Kirche in der Slowakei unter dem Stalinismus anhand eines konkreten Lebensbeispieles. Der Styria-Verlag hat nun die 1976 von Ján Korec, heute Kardinal, verfaßte Autobiographie über sein Leben als Jesuit, Priester und Geheimbischof in der Slowakei der 50er und 60er Jahre herausgebracht. Korec beschreibt detailliert und anschaulich sein ziviles Leben nach der Auflösung der Klöster in der Nacht vom 13. auf den 14. April 1950, seine Arbeit in Fabriken, Laboratorien und Archiven, das "nebenberufliche" heimliche Engagement als Seelsorger und mit August 1951, als noch nicht 30jähriger, als Geheimbischof der slowakischen Untergrundkirche. Ein Großteil des Buches ist schließlich der Beschreibung seiner achtjährigen Gefangenschaft und des grausamen Alltags in den slowakischen Gefängnissen der 60er Jahre, aber auch der Solidarität und Menschlichkeit unter den Inhaftierten, insbesonders den Angehörigen des slowakischen Klerus, gewidmet. - Ein sehr parteiisches Buch (Recht und Unrecht stehen für Korec unverrückbar fest und die Kirche seiner Heimat geht für ihn völlig in der Rolle der unschuldigen Verfolgten auf), mutig und naiv, das den Märtyrergeist der Kirche des Ostens verstehen läßt, aber auch Schlaglichter auf heutige Probleme wirft.
Personen: Machowetz, Josef Helmut Korec, Ján Sigulla, Joachim
Standort: HB W I
Gesch 03 Korec
Korec, Ján [Verfasser]:
Die Nacht der Barbaren : als Geheimbischof in der Kirche des Schweigens : 1950-1970 / Kardinal Ján Korec ; aus dem Slowakischen übersetzt und bearbeitet von Joachim Sigulla und Josef Helmut Machowetz. - Graz : Verlag Styria, 1996. - 286 Seiten
Einheitssacht.: Od barbarskej noci
ISBN 978-3-222-12331-3 Broschur
Marxismus / Kommunismus - Buch