Körner, Bernhard
Glauben leben - Theologie studieren eine Einführung
Buch

Das vorliegende Buch ist eine spirituelle und wissenschaftliche Einführung in die Theologie. Es wendet sich vorrangig an Studierende, die am Beginn ihres Theologiestudiums stehen und die "Gott mit [ihrem] Denken, [ihrem] Herzen und in [ihrem] Leben such[en]" (9). Das Buch besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil stellt Christa Baich die "Grundzüge des Glaubens" (11) vor. Bernhard Körner widmet sich danach dem "weiten Land der Theologie"(103) wissenschaftlich. Der dritte Teil von Christine Klimann verdeutlicht anhand einer Erzählung die Grundanliegen der Autorinnen und des Autors. Der Sprachstil ist einheitlich, leicht verständlich und spricht die Leserin und den Leser immer wieder auf einfühlsame Weise direkt an. Im ersten Teil des Buches (11-102) entfaltet Christa Baich, Mitglied der Ignatianischen Ordensgemeinschaft der Helferinnen, die christliche Spiritualität, indem sie sich dem Glauben "als Zeitwort" (12) annähert und es als ein gemeinschaftliches "Hören" (12) auf das Wort Gottes, als Ein-"Üben" (13), als ein Zulassen von "Zweifeln" und als antwortendes "Lieben" (19) charakterisiert. "[W]ichtige Glaubensvollzüge" (22) - namentlich das "Vertrautwerden mit der Heiligen Schrift" (22), mit dem "Gebet" (30), mit der "Eucharistiefeier" (40), der "Beichte" (47), der "Geistliche[n] Begleitung", den "Exerzitien" (64) und "Einkehrtagen" und "Wüstentagen" (69) sowie das "Soziale Engagement" (72) - werden charakterisiert, indem sie mit Zitaten aus der Bibel und Literatur eingeführt, theoretisch reflektiert und schließlich mit praktisch spirituellen Hilfestellungen zum jeweiligen Glaubensvollzug angereichert werden. Die Bedeutung der intensiven Arbeit am eigenen Glaubensweg, der sich in einer konkreten Gemeinschaft vollzieht, wird dargelegt. Der Grazer Dogmatiker Bernhard Körner gibt im zweiten Teil des Buches (103-204) einen Überblick über die Theologie als Wissenschaft - mit besonderem Schwerpunkt auf der Beziehung zwischen persönlichem Glauben und dem Wissenschaftscharakter der Theologie. Praktische Hilfestellungen für das Studium der Theologie bilden den Rahmen des zweiten Teiles des Buches. Als Fundament der Theologie wird der Glaube reflektiert. "Der Glaube [als] Antwort auf ein Ereignis" (115), nämlich das der Gotteserfahrung, dürfe nicht von der Wahrheitsfrage abgekoppelt werden. Anhand des Glaubensbekenntnisses wird die Unterscheidung von Glaubensakt und Glaubensinhalt entfaltet und gleichzeitig die Entscheidung zum Glauben thematisiert. Mit der Auslegung klassischer Zitate, wie "fides quaerens intellectum" und "credo, ut intellegam, intellego, ut credam" (129), wird verdeutlicht, dass sich Glaube und Vernunft aufeinander beziehen und gegenseitig nicht ausschließen. "Theologie - das Denkprojekt des Glaubens" (132; 142) wird demnach im Anschluss an Max Seckler als "Selbstvergewisserung des Glaubens" (132) sowie als "Selbstbehauptung des Glaubens" (133), also als Verteidigung des Glaubens innerhalb eines bestimmten Kontextes, definiert. Die Spezialisierung der Theologie in unterschiedliche Fächer verlange weiters eine "besondere Anstrengung der Lehrenden und der Studierenden […], das theologische Denken immer wieder neu an den gelebten Glauben zurück" (136) zu binden. Als Gegenstand der Theologie wird die Wirklichkeit, die im Hinblick auf Gott behandelt wird, bzw. Gott, als der Andere, der sich in Jesus Christus geschichtlich offenbart hat, beschrieben. Theologie stützt sich auf den Glauben, den die christliche Gemeinschaft in der Kirche, in der Bibel und in jedem und jeder Einzelnen bezeugt. Die Relevanz der Genese für die Geltung der Theologie in der heutigen Zeit wird anhand der Darstellung der Theologiegeschichte mit besonderer Beachtung der Gegenwart herausgearbeitet. Literaturhinweise (198-199), gegliedert in spirituelle und wissenschaftlich-theologische Literatur, und ein "Kleines theologisches Wörterbuch fürs Theologiestudium" (200-204), welches zur "ersten Orientierung" (200) dienen soll sowie "keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit" (200) erhebt, schließen den zweiten Teil des Buches ab. Zuletzt führt Christine Klimann, ebenfalls Ordensfrau der Helferinnen, die theoretischen Reflexionen und praktischen Anregungen für einen gelebten Glauben während des Theologiestudiums aus den ersten beiden Teilen in einer fiktiven Erzählung zusammen (205-223). Die Erzählung veranschaulicht, wie sich die Theologin und der Theologe als glaubende Personen mit den im Studium erlernten Argumenten im alltäglichen (pastoralen) Gespräch herausfordern lassen dürfen. Die theologische Denkleistung in den persönlich gelebten Glauben zu integrieren, ist ein klar zu erkennendes Anliegen der Autorinnen und des Autors. Das Buch unterscheidet sich von anderen "Einführungen in die Theologie" durch die Motivation zur Arbeit an der persönlichen Spiritualität und ist somit nicht nur für Studierende der ersten Semester, sondern für Theologinnen und Theologen jeden Ausbildungsgrades lesenswert, um die Balance zwischen dem wissenschaftlichen Studium der Theologie und dem gelebten Glauben zu finden beziehungsweise wieder nachzujustieren.


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Personen: Körner, Bernhard Baich, Christa Klimann, Christine

Standort: HB W I

Schlagwörter: Theologie Einführung

Th 02 Körne

Körner, Bernhard [Verfasser]:
Glauben leben - Theologie studieren : eine Einführung / Bernhard Körner, Christa Baich, Christine Klimann. - Innsbruck ; Wien : Tyrolia-Verlag, 2008. - 223 Seiten
Einheitssacht.: Glauben leben - Theologie studieren
ISBN 978-3-7022-2960-3 Broschur

Zugangsnummer: 2024/0958
Einführung in den Glauben - Buch