Ein Versuch der Positionierung des Christentums in gesellschaftlichem Kontext. (PI) Zwei Probleme treiben den Autor, einen evangelischen Theologen und Journalisten, um: 1. Dem globalisierten Zwang zum Neokapitalismus kann sich scheinbar nichts mehr entgegenstemmen, weder Politik noch Gewerkschaften. In einem koordinierten Auftreten aller Christen gegen die menschenverachtende Ideologie des Kapitals sieht er die einzige erfolgversprechende Lösung. 2. Vieles am Grundbestand christlichen Glaubens ist für ihn durch die historisch kritische Forschung problematisch geworden - bis hin zur Auferstehung. - Während er einerseits in den Kirchen eine große Hoffnung sieht, würden sie sich nur endlich aufraffen und aktiv werden zum Schutz der Menschen, scheint ihm andererseits der Kern des Christlichen zu entschwinden. Die Entwürfe von Nürnberger sind erfrischend polemisch in seiner Kirchenkritik, überzeugend glaubwürdig in seinem Ringen um Glauben, aber auch merkwürdig inkonsistent in den Folgerungen. Wenn die Kirche, wie er es diagnostiziert, den Kern des Auferstehungsglaubens verliert oder zu verlieren droht, wie soll sie dann die Aufgabe erfüllen, die Nürnberger ihr zudenkt? Ob da nicht der Wunsch der Vater des Gedankens ist? - Als Denkanstoß durchaus zu empfehlen.

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Personen: Nürnberger, Christian

Standort: HB W I

Schlagwörter: Kirche Katholische Kirche Zukunft Gesellschaft Evangelische Kirche Kirchenkritik Zeitgeist