In den Briefen attackierte Pascal auf humoristische Weise die zu diesem Zeitpunkt unter Theologen populäre Methode der Kasuistik und beklagte den moralischen Verfall der Jesuiten. Pascal veröffentlichte die Briefe unter Pseudonym. Er gab vor, ein junger Mann aus Paris zu sein, der einem Freund in der Provinz über die moralischen und theologischen Diskussionen in der Hauptstadt berichtet. Unter diesem Deckmantel richtete Pascal seine Kritik gegen die zeitgenössische jesuitische Theologie. Dabei zielte er besonders auf die Theologie des spanischen Jesuitenpaters Antonio Escobar y Mendoza. Dieser hatte in seinen Schriften (v. a. der Summula casuum conscientiae von 1627) eine kasuistische Moraltheologie entfaltet, die - nach Meinung der Jansenisten - Sünden und moralischen Verfall rechtfertigte. Mit scharfer Polemik griff Pascal diese Positionen an und gab die jesuitische Theologie der Lächerlichkeit preis, indem er die inneren Widersprüche offen darlegte.
Serie / Reihe: Hegner-Bücherei
Personen: Pascal, Blaise Schorn, Auguste
Standort: HB W I
Wi 01.10 Pasca
Pascal, Blaise [Verfasser]:
Lettres provinciales : Briefe an einen Freund in der Provinz / Blaise Pascal ; übersetzt und eingeleitet von Auguste Schorn. - Köln : Verlag Jakob Hegner, 1968. - 399 Seiten. - (Hegner-Bücherei)
Einheitssacht.: Lettres provinciales. - Originaltitel: Lettres écrites par Louis de Montalte à un Provincial de ses amis et aux R.R. Pères Jésuites
Gewebe
Philosophen - Buch