Lexikalische Darstellung österreichischer Forschungsreisender vom 16. bis ins 20. Jh. Der Band soll "die Erinnerung an die großartigen Leistungen österreichischer Forschungsreisender wach halten". Gegliedert nach Regionen bzw. Kontinenten werden über 40 Personen vorgestellt, darunter die erste weltreisende Dame des Biedermeier, Ida Pfeiffer (1797-1858). Der Bogen reicht zeitlich vom Freiherrn Herberstein (1486-1558) als kaiserlicher Diplomat und Russland-Reisender, bis zu Alfons Gabriel, Iranforscher (1894-1976), zuletzt noch Gemeindearzt in Leobendorf. Vor dem Hintergrund der einschlägigen Fachpublikationen von Hassinger und Hamann finden sich viele allgemein bekannte Namen wie Reischek, Slatin Pascha, Musil, Payer und Weyprecht oder Bernatzik, aber auch weniger geläufige. So verblüfft allein die Zahl der Jesuitenmissionare österreichischer Provenienz, wobei mit Österreich natürlich Altösterreich oder der Lebensmittelpunkt gemeint ist, etwa dann, wenn es um Steyler (= St. Gabrieler) Missionare geht. Die einzelnen Artikel sind knapp und deskriptiv gehalten; für jeden Kontinent werden aber einzelne Forscher ausführlich behandelt, doch sind auch diese Beiträge ohne persönliche Charakterisierungen abgefasst. Die lexikalische Methode gewährt leicht Überblick; Zusammenhänge im Größeren - ob System der Jesuitenmission, staatliche Konzeptionen, Arbeitsstrukturen der Steyler Missionare - blieben da natürlich unbehandelt. Und so sehr bei den hier dargestellten Generationen an Forschern der Typ des "sendungsbewussten Einzelkämpfers" dominant sein mag, bleiben die (Lebens-)Bilder etwas linear. Ergiebig und instruktiv sind allerdings die Illustrationen des Bandes, der neben seinen allgemeinen lexikalischen Informationen gerade auch durch sein bibliographisches Erscheinungsbild überzeugt.

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Personen: Egghardt, Hanne

Standort: HB W I

Schlagwörter: Geschichte Mission Österreich Entdeckungsreisen Forschungsreisen

Interessenkreis: Biographie Österreich