Wilder Überlebenskampf im eisigen Endzeitszenario. (ab 14) (JE) Es ist eine raue, menschenfeindliche Welt, die Sophie D. Crockett in diesem dystopischen Thriller schildert: Europa wird von einer neuen Eiszeit heimgesucht, die Lebensmittel sind knapp, die Menschen leben unter ärmlichsten Bedingungen eng zusammengepfercht in den Städten. Doch vereinzelt gibt es sie noch, die illegal in den verschneiten Bergen autark lebenden "Wanderer", die "Leuchttürme der Hoffnung", die der Regierung ein Dorn im Auge sind. Ihnen gehört auch Protagonist und Ich-Erzähler Willo an. Als man seine Familie frühmorgens aus dem Haus jagt und im Lastwagen abtransportiert, setzt der begnadete Fallensteller alles daran, seinen Vater wiederzufinden: Ein gefährlicher Gewaltmarsch durch eine unerbittliche Winterlandschaft beginnt. Immer wieder hält Willo dabei Zwiesprache mit dem Hund, dessen Fell ihn wärmt und dessen knöchernen Schädel er an seinem Hut trägt. Und man merkt: Hier ist einer am Wort, der nie zur Schule gegangen ist und der gelernt hat, auf seine in der Wildnis geschärften Sinne zu hören. Das spiegelt sich konsequent im einfachen, verknappten Erzählduktus, in eindrücklichen Naturschilderungen und in der intensiven Wahrnehmung seiner Umgebung wider. Eine Naturverbundenheit, die ihm zugutekommt, als er und das halb verhungerte Mädchen Mary plötzlich von einem Rudel wilder Hunde angegriffen werden... Gebannt verfolgt man Willos Odyssee durch dieses Endzeitszenario, auf der er Menschenverachtung, Mitleid und Liebe kennenlernt und letztlich Vertrauen in seine eigene Stimme findet. So ist "Nach dem Schnee" eine Coming-of-Age-Geschichte in einer durch den Klimawandel auf einfache Dinge zurückgeworfenen Zivilisation und ein fesselnder Abenteuerroman für Mädchen und Jungs ab 14. Empfehlenswert! *bn* Cornelia Gstöttinger

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Personen: Crockett, Sophie D.

Interessenkreis: Thriller