Die Geschichte einer großen Liebe, die in der furchtbaren Zeit des Nazi-Regimes ihr erschütterndes Ende fand. (DR) Die Universitätsangestellte Maya Duran soll einen 87-jährigen deutschstämmigen Professor aus den USA betreuen, der für ein paar Tage nach Istanbul kommt. Maximilian Wagner hatte während der Nazi-Herrschaft an der Universität von Istanbul gelehrt. Nun kommt er an jenen Ort zurück, an dem seine Geliebte Nadja im Jahr 1942 an Bord des Schiffes Struma gemeinsam mit 762 jüdischen Flüchtlingen im Bosporus ertrunken ist. Der Professor wird auf Schritt und Tritt vom türkischen Geheimdienst überwacht und Maya wird immer stärker in die Lebensgeschichte des charismatischen alten Mannes hineingezogen, der am Ufer des Schwarzen Meeres bis zu seinem Zusammenbruch Geige spielt - jene Serenade, die er für Nadja komponiert hatte. Zülfü Livaneli hat ein spannendes Buch geschrieben, das über einen herkömmlichen Krimi weit hinausgeht. Er hat die Handlung mit vielen historischen und aktuellen Fakten angereichert. Von der ersten Seite an vermag dieses Buch zu faszinieren, weil es die Türkei mit all ihren Widersprüchen beschreibt: eine Türkei zwischen westlichem Fortschritt mit modernen Einkaufszentren und selbstbewussten, emanzipierten Frauen und einen Staat voller Korruption und antiquierter Geschlechterrollen. Einer der großen Vorzüge dieses Romans ist seine Authentizität. Hier schreibt einer, der sein Land in jedem Detail kennt, der es liebt und unter ihm leidet. *bn* Johannes Preßl
Personen: Livaneli, Zülfü
Livan
Livaneli, Zülfü:
Serenade für Nadja : Roman / Zülfü Livaneli. Aus dem Türk. von Gerhard Meier. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2013. - 335 S.
ISBN 978-3-608-93963-7 fest geb. : ca. ? 22,60
Schöne Literatur - Buch