Ein beeindruckender Roman über den Widerstand der Roten Kapelle in der Zeit des Nationalsozialismus. (DR) "Einige aber doch" ist der erste von drei Bänden, in denen das Werk "Wer wir sind" (2012) von Sabine Friedrich neu bearbeitet wird. Im Mittelpunkt des Romans stehen die Funktionäre der Roten Kapelle, die sich gegen das nationalsozialistische Regime zu behaupten versuchen - allen voran Libertas und Harro Schulze-Boysen, Arvid und Mildred Harnack oder Hilde und Hans Coppi. Die Erzählung beginnt im Juni 1926, als sich Arvid und Mildred in Amerika kennen und lieben lernen, und später, über die Jahre, in Deutschland Kontakte zum Kreis Schulze-Boysen knüpfen. Gemeinsam führen sie immer wieder Geheimaktionen durch, verteilen Flugblätter und nehmen Kontakt mit Moskau auf. Genau das wird sich auch als verhängnisvoll für die Organisation herausstellen: Ein Funkspruch der Russen wird entziffert und liefert zunächst Harro, dann den Rest der Gruppe aus. Es folgen Verhör, Folter und quälende Ungewissheit, vor allem für die ausharrenden Familien. Bald steht fest, der Tod ist ihnen gewiss, und rascher als erwartet kommt es zu den ersten Hinrichtungen. Schließlich werden auch die verbliebenen Ehefrauen zum Tode verurteilt und Hilde muss sich nach Monaten der Inhaftierung von ihrem Söhnchen trennen, dem sie im Gefängnis noch das Leben geschenkt hat. Hitler persönlich hat die von vielen Seiten befürworteten Gnadenerweise für die beschuldigten Frauen abgelehnt. So ist mit September 1943 die gesamte Rote Kapelle liquidiert. Ein epochales Werk, das den historisch gewordenen Charakteren genauso viel Aufmerksamkeit zukommen lässt wie der grausamen Maschinerie des Nationalsozialismus.
Personen: Friedrich, Sabine
Friedrich, Sabine:
Einige aber doch : Roman / Sabine Friedrich. - München : dtv, 2019. - 443 S.
ISBN 978-3-423-28201-7 fest geb. : EUR 20,00
Schöne Literatur - Signatur: Fried - Buch