Hexenverfolgung: Abgründe eines verirrten Glaubens. (DR) Die stumme Hebamme und Heilerin Martha lebt 1645 schon viele Jahrzehnte im ruhigen und friedlichen Ort Cleftwater. Seit einiger Zeit macht sich jedoch spürbare Unruhe im Dorf bemerkbar. Der Hexenjäger Makepeace hat sich angekündigt, um Frauen, die der Hexerei verdächtigt werden, zu prüfen und gegebenenfalls zu bestrafen. Ausgerechnet Martha wird dem Hexenjäger von der Dorfgemeinschaft als vertrauenswürdige Frau empfohlen, die die angeklagten Frauen enttarnen könne, indem sie auf ihrer Haut Teufelszeichen erkennen soll, anhand derer sie dann der Hexerei überführt werden können. Martha will natürlich ihren Freundinnen helfen. Aber wie kann ihr das gelingen, ohne dass sie selbst um ihr Leben bangen muss? Die von Aberglauben und religiösen Phantasien geprägte patriarchische Gesellschaft des 17. Jahrhunderts lässt ihr kaum Spielraum. Dieser historische Roman zeigt die tiefen Abgründe eines verkannten Glaubens. Vor allem Frauen tragen die Last der Verblendung des ausgehenden Mittelalters. Gut recherchiert zeigt die Autorin in wahrer kraftvoller Inszenierung nicht nur den Alltag der Zeit, sondern auch die schmerzlichen Bedingungen, denen Frauen unterworfen wurden. Kein Wohlfühlroman mit »cosy Atmosphäre« und doch absolut lesenswert – auch, um zu erkennen, in welch aufgeklärtem Zeitalter wir jetzt leben. Empfehlenswert!
Personen: Meyer, Margaret Hartz, Cornelius
SL Meye
Meyer, Margaret:
¬Die¬ Hexen von Cleft Water : Roman / Margaret Meyer ; aus dem Englischen von Cornelius Hartz. - München : C. H. Beck, 2024. - 349 Seiten
ISBN 978-3-406-80686-5 Festeinband : EUR 25,70 (AT)
Schöne Literatur (Erwachsene) - Buch