Ein anrührendes und überzeugendes Frauenbild vor dem Hintergrund einer widrigen Zeit. Einem unehelichen Kind stehen nicht alle Türen offen in der österreichischen Provinz. Die vierzehnjährige Marie muss froh sein, dass sie Dienstmädchen in der großen Stadt Linz werden darf. Aber am leichten Leben der Stadtmenschen, die ihre Tage mit Zeitunglesen, Tennisspielen und Reisen zubringen, darf das Mädchen nicht teilhaben. Ihr Leben ist von harter Arbeit und strengen Regeln geprägt, die von der betagten Haushälterin eisern durchgesetzt werden. Nur ganz allmählich eröffnen sich Freiräume, nur ganz allmählich zeigen die >>gnädige Frau<< und der >>gnädige Herr<< auch einmal menschliche Züge. Und dann beginnt sich der Franz für das junge Mädchen zu interessieren, ein fescher Bursche, der Sohn eines gutverdienenden Bäckers, der sogar ein Motorrad besitzt. Nach zähem Ringen mit den Eltern wird Marie seine Frau. Die Hochzeitsreise führt nach Wien, und nun könnte eigentlich alles gut werden, wenn da nicht die Politik wäre. Man schreibt das Jahr 1938, Österreich ist annektiert worden, in Linz wird ein riesiges Stahlwerk gebaut und alle, die den neuen Herren im Weg stehen, werden beseitigt. Da wird dann auch manche private Rechnung beglichen ...
Personen: Marschner, Rosemarie
Marschner, Rosemarie:
Das Bücherzimmer : Roman / Rosemarie Marschner. - 2 Aufl. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2004. - 413 S. - (dtv; 24403 : premium)
ISBN 978-3-423-24403-9
Allgemeine Belletristik Gesellschaftliche und Politische Themen - Signatur: Marsc - Buch