Ray lebt in einer typischen amerikanischen Kleinstadt; abgesehen von der angeblichen Erscheinung grüner Kühe, über die Hobbyhistoriker Ray allerhand zu erzählen hat, ist in Burgerville nichts ungewöhnlich. Bis Jane Doe auftaucht und das Leben des leicht verschrobenen Außenseiters kräftig aufmischt. Jane Doe ist nämlich, findet nicht nur Ray, das mit Abstand coolste Mädchen: Sie ist lustig und sarkastisch, hat eine Schwäche für Verschwörungstheorien und hört sich gerne Rays endlose Vorträge über die Geschichte von Burgerville an. Alles scheint perfekt; aber irgendwas stimmt nicht. Manchmal verschwindet das Mädchen einfach, oft ist sie bedrückt. Je näher die beiden einander kommen, desto mehr erfährt Ray über Jane, auch über ihre schmerzvollen Geheimnisse. Als aber das Unvorstellbare eintritt, muss Ray erfahren, dass es nicht auf alle Fragen eine Antwort gibt und man der Vergangenheit nicht entkommt. In kurzen Kapiteln, in denen Michael Belanger ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt, erzählt er in seinem Debüt 254 Tage mit Jane Doe; von der Komplexität psychischer Erkrankungen. Seine Stärke ist vor allem die Figurenzeichnung, seinen Protagonistinnen gibt der amerikanischer Autor viel Humor, Verständnis und Aufmerksamkeit mit. Den besonderen Charakteren steht jedoch ein überspannt pädagogisches Ende gegenüber, was der Glaubwürdigkeit der Figurenentwicklung deutlich schadet.
Personen: Belanger, Michael Weppen, Annette von der
Belanger, Michael:
254 Tage mit Jane Doe / Michael Belanger. Aus dem Engl. von Annette von der Weppen. - Hamburg : Carlsen, 2020. - 350 S.
Einheitssacht.: ¬The¬ History of Jane Doe
ISBN 978-3-551-58409-0 fest geb. : EUR 18,50
Jugendbücher - Signatur: Belan - Buch