Annotation: Kurze, moralische Texte von namhaften Autorinnen und Autoren zum Thema Mut. Rezension: Was lesen kleine Jungs gerne, wenn sie lesen, und was hätten Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen gerne, dass sie lesen? Um die Beantwortung dieser Fragen ringen Literaturpädagoginnen und -pädagogen in den letzten Jahren zunehmend, denn der Fokus hat sich von der Frage nach guter "Mädchenliteratur" vermehrt auf die Buben gerichtet. Der Thienemannverlag hat sich dieser Genderfrage angenommen und Sandra Rothmund hat ein Vorlesebuch für Buben zusammengestellt, nachdem im letzten Jahr den Mädchen eines aufs Nachtkästchen gelegt wurde. Das Buch kreist um das Thema Mut und umreißt die Thematik in ihren unterschiedlichen Spielarten. Es sind eben nicht nur die starken, lauten Buben mutig, es braucht auch Mut, unkonventionellere Lösungen zu suchen - und Angst zu haben, kann durchaus sinnvoll sein. Bei der Auswahl des Sammelbandes ging man auf Nummer sicher und hat vorwiegend auf kurze Geschichten von namhaften Autorinnen und Autoren gesetzt. So finden sich Texte von Lindgren, Nöstlinger, Boie, Preußler, Pressler, Ende, Funke, Janisch, Recheis und vielen anderen. Alle Texte haben das ideale Vorleseformat für eine Gute-Nacht-Geschichte, sind thematisch abgerundet, vermitteln moralische Botschaften und haben immer ein Happy End. Was allerdings diesen Band so unmittelbar zur Literatur für Buben macht, wird nicht expliziert und die vorgestellten kindlichen und tierischen Helden des Alltags könnten auch für Mädchen gute Vorbilder abgeben. Die Auswahl der Texte wirkt in diesem Zusammenhang doch etwas beliebig, ohne an deren Qualität zweifeln zu wollen. Es bleibt aber die Frage, ob es genügt, Literatur mit dem Siegel "für Mädchen" oder "für Jungs" auszustatten, um der Sache gerecht zu werden. Illustriert wurde der Band von Dirk Hennig, der den Texten konventionelle, eingängige Bilder zur Seite gestellt hat.

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Personen: Ende, Michael Henning, Dirk

Schlagwörter: Antolin Klasse-4

Interessenkreis: Vorlesebuch