Eine schwarze Kripobeamtin in Namibia ermittelt in einem Mordfall und gerät dabei in die politische Auseinandersetzung um eine Landreform.
In einer kalten Winternacht auf der Farm "Steinland" in Namibia sitzt die deutschstämmige Farmerin Elsa Rodenstein auf einem Felsbrocken neben dem grässlich zugerichteten Leichnam ihres Mannes Gregor. Am nächsten Morgen nimmt Clemencia Garises, Kriminalinspektorin der Serious Crime Unit, die Aussage der Witwe und der deutschstämmigen Nachbarfarmer auf. Danach waren offensichtlich die Sonnenkollektoren bei den Bohrlochpumpen das Ziel der Kriminellen, bei denen es sich um drei Schwarze gehandelt habe. Im Windhoeker Township Katutura gelingt es der Kripobeamtin nach einer wilden Verfolgungsjagd, einen der Verdächtigen zu stellen. Dieser erzählt jedoch eine völlig andere Version der Ereignisse jener Nacht. Die Farm "Steinland" spielt offenbar eine Schlüsselrolle in den undurchsichtigen politischen Auseinandersetzungen um die geplante namibische Landreform. Die junge Kripobeamtin gerät immer tiefer die politische Auseinandersetzung um die umstrittene Landreform und in einen Sumpf aus Korruption und politischen Machtspielen. - Bernhard Jaumann ("Die Stunde des Schakals": BP/mp 10/387) besticht in seinem eindrucksvollen Roman mit gut gezeichneten Figuren, einem differenzierten Blick auf die noch junge Nation Namibia und einer plausiblen Beschreibung der politischen Situation in dem ehemaligen Deutsch-Südwest-Afrika. Der Autor zeichnet ein brillantes Bild vom Polizeialltag und der Bestechlichkeit der Behörden in einem zerrissenen Land, in dem die Kluft zwischen Schwarz und Weiß auch Jahrzehnte nach der Unabhängigkeit immer noch sehr groß ist. Ein atmosphärisch dichtes, raffiniert inszeniertes und immer spannendes Lesevergnügen.
Günther Freund
Personen: Jaumann, Bernhard
Jauma
Jaumann, Bernhard:
Steinland. - 1. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Kindler, 2012. - 317 S.
ISBN 978-3-463-40570-4 Gb. : EUR 19.95 (DE), EUR 20.60
Schöne Literatur - Buch