Hare, John
Medium der interaktiven Leseförderung Antolin Tief im Ozean
Bilderbuch

Mit „Tief im Ozean“ legt John Hare einen Nachfolger seines 2018 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominierten Bilderbuchs „Reise zum Mond“ vor. Er bedient sich bewusst des gleichen Erzählmusters: ein Ausflug, ein bilderfabrizierendes Kind, das verloren geht und fragwürdigen Existenzen begegnet. Diesmal findet ein Klassenausflug mit einem gelben Tauchbus in die Tiefen des Ozeans statt. Zwischen all den in weißen Schutzanzügen steckenden Kindern, fällt eines auf, das eine Fotokamera bei sich hat. Knipsend gerät es bald auf Abwege. Denn es gibt mehr zu entdecken, als das, was der Lehrer zeigt: Hinter dem alten Schiffswrack steht eine Schatzkiste, aus der viele Augen blinzeln. Schon klickt die Kamera, als die Riesenasseln aus der Kiste klettern. Doch das morsche Holzbrett unter Kiste und Kind bricht und alle purzeln in eine noch tiefere Tiefe. Uralte Säulen und Portikus lassen dort eine unentdeckte Zivilisation vermuten. Plötzlich grinst ein rot-orange gestreiftes Untier mit spitzen Zähnen über den Köpfen des Jungen und der Asseln herab. Der erschrocken aufspringende Junge verschreckt den riesenhaften Gesellen, der sich jedoch mit freundlicher Geste wieder nähert. Vertrauen wird hergestellt und man beginnt sich gegenseitig zu fotografieren. Cool an eine Säule gelehnt, lässt sich der Junge vom Urtier ablichten, als die ganze Ruinenstadt in Einzelteile zerbricht. Mit vereinten Kräften baut man alles wieder auf, bis der gelbe Tauchbus naht, um den verlorenen Schüler wieder einzusammeln. Von seinen Erlebnissen künden seine Fotos von Riesenasseln, Ruinen von Atlantis und einem Urtier, vielleicht einem Pliosaurier. Erstaunlich, aber wahr, oder? Obwohl sich das Bilderbuch auch ganz ohne seinen Vorgänger verstehen lässt, können sich diejenigen freuen, die den Erstling kennen und beim Vergleichen Ähnlichkeiten, Abweichungen und Bezüge entdecken. Um seine Geschichte zu erzählen, nimmt Hare mit einer durchkomponierten Erzähldramaturgie seine Rezipienten an die Hand. Von Bild zu Bild lässt er sie in einzelnen Panels näher hinschauen und gewährt in doppelseitigen Ansichten den großen Überblick, wie im Film. Aber anders als im Film kann man Bilderbücher vor- und zurückblättern und so immer wieder anschauen und Neues, noch Unbemerktes entdecken: Taucht das Urzeitwesen nicht schon viel früher in den Bildern auf? Hare malt seine zentralperspektivisch angelegten Bilder in satten Farben, in denen blaue Flächen dominieren und vor denen einzelne Elemente in komplementären Farben hervortreten.


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Personen: Hare, John

Schlagwörter: Antolin Klasse-2

Hare, John:
Tief im Ozean / John Hare. - Frankfurt am Main : Moritz, 2021. - 48 ungezählte Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-89565-405-3 Festeinband : EUR 14,40 (AT)

Zugangsnummer: 2024/0547 - Barcode: 2-1250498-3-00009305-7
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