Außergewöhnliche Erzählung über die Idee einer Rückkehr in die Vergangenheit. (DR) Der namenlose Ich-Erzähler lernt den exzentrischen Gaustìn kennen, der ihm eine außergewöhnliche Idee präsentiert. Er plant, in Zürich eine Klinik der Vergangenheit einzurichten, einen Ort für Demenzkranke, an dem diese in längst vergangenen Zeiten leben können. Es soll für jedes Jahrzehnt ein Stockwerk geben, in dem die damalige Epoche originalgetreu nachgebaut wird. Die Klinik für Vergangenheit schlägt ein wie eine Bombe – und bald errichtet Gaustìn eine ganze Stadt der Vergangenheit, in der in jedem Viertel ein anderes Jahrzehnt nachgestellt wird. Immer mehr Menschen finden Gefallen an der Idee, in die Vergangenheit zurückzukehren und so beschließen die EU-Staaten, Referenden abzuhalten, sodass die Bevölkerung jedes Landes entscheiden kann, in welchem vergangenen Jahrzehnt sie leben möchte. Die Umsetzung des Projekts bringt jedoch auch so manchen Schrecken der Vergangenheit zurück. Ein ungewöhnlicher Roman, der sich mit der Sehnsucht nach früheren Zeiten auseinandersetzt und einer spannenden Vision Leben einhaucht. Anzumerken ist, dass sich die Handlung nur schleppend entwickelt und viele Passagen langatmig und schwer lesbar sind. Zu viele Gedankensprünge des Autors machen es den Leser*innen phasenweise schwer, am Geschehen dran zu bleiben, vieles bleibt vage. Dennoch ist Gospodinov zweifelsohne ein Meister der Sprache und besticht mit seiner Liebe zu Details. Ein interessantes Buch, das zwar Durchhaltevermögen erfordert, jedoch sicherlich als außergewöhnliche Literatur bezeichnet werden kann.

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Personen: Gospodinov, Georgi Sitzmann, Alexander