Freiburg 1992: Die junge Staatsanwältin Heymann wird von einem alten Mann aufgesucht, der sie bittet, einen 10 Jahre zurückliegenden Fall neu aufzurollen. Damals hatte er Strafanzeige wegen Rechtsbeugung gegen einen ganzen Senat des Oberlandesgerichts gestellt, aber nie eine Antwort erhalten.
Rezension Der Gewinner des Freiburger Krimipreises 2013 beweist nach seinem Historienschmöker ("Mord im Garten des Sokrates", BA 6/08) erneut großes Erzähltalent. Schauplatz ist dieses Mal Freiburg 1992. Die junge Staatsanwältin Heymann wird von einem alten Mann aufgesucht, der sie bittet, einen 10 Jahre zurückliegenden Fall neu aufzurollen. Damals hatte er Strafanzeige wegen Rechtsbeugung gegen einen ganzen Senat des Oberlandesgerichts gestellt, aber nie eine Antwort erhalten. Widerwillig nimmt Heymann sich des Falles an, der sie dann aber schnell fesselt und zurück ins Jahr 1938 führt, wo sie auf die nie stattgefundene Rückübertragung eines Freiburger Geschäftshauses stößt. Brillant erzählt Berst, der Germanstik und Jura studierte, diese packende Geschichte. Besonders brisant: Es handelt sich um den (literarisch bearbeiteten) Bericht des früheren Freiburger Staatsanwalts A. Tedeschi, in dem er den Justizskandal von 1992 schildert. Das baden-württembergische Justizministerium, dem Berst das Buch vorab vorlegte, war zu keiner Stellungnahme bereit. Unbedingt anschaffen, nicht nur im Raum Freiburg!
Verfasser Rezension Jane Holler

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Personen: Berst, Sascha

Interessenkreis: Krimi