Antiquitäten können Kostbarkeiten sein, oder Kuriositäten, die nur den blässlichen Charme des Gestrigen zu bieten haben. Zu letzteren würde ich das vorliegende, hier als Trouvaille vorgestellte Mädchenbuch rechnen, 1907 in USA erschienen und seitdem, laut Herausgeberin, dort nie vergessen. Es erzählt vom mittellosen Waisenmädchen Pollyanna, das von einer reichen, puritanisch strengen, freudlosen Tante aufgenommen wird und sie durch sein liebevolles, fröhliches Wesen zu einem anderen Menschen macht. Die Mischung aus moralischer Botschaft und Sentimentalität wirkt ebenso antiquiert wie die geschilderten Lebensverhältnisse und die - trotz Bearbeitung - lebensfremde, papierene Sprache der Übersetzung. Eine frühere deutsche Ausgabe (BA 215, 238) scheint nicht zu Unrecht wenig beachtet worden sein.

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Personen: Porter, Eleanor H. Stephan-Kühn, Freya