Autobiografie des bekannten Literaturkritikers (*1920), eingebunden in die Erschütterungen des Jahrhunderts und in die Liebe zur Literatur.
Eine außergewöhnliche Autobiografie: individuelle Lebensgeschichte und zugleich deutsche und polnische Geschichte dieses Jahrhunderts und zudem noch die Geschichte der deutschsprachigen (und teilweise auch ausländischen) Literatur an Beispielen. Der Bericht über die Zeit von 1920-1945 wird deutsche Leser (zumindest von der Generation des Autors) betroffen machen. Trotz Deportation, Getto, der Ermordung von Eltern und Bruder im KZ hat der junge Reich-Ranicki die früh angelegte Liebe zur deutschen Kultur nie verloren. Der Bericht über die Zeit nach der Befreiung - Jahre in der DDR, fluchtartige Übersiedlung (1958) nach Westdeutschland - und den beruflichen Aufstieg, enthält für literarische und politische wache Leser manch Bekanntes. Interessantes bieten v.a. die Begegnungen mit Persönlichkeiten aus der Welt der Kultur. - Ein reiches, oft pointiert und episodenreich erzähltes Lebensresümee, zugleich Zeit- und Literaturchronik. Breit empfohlen.

Ingeborg Giesler

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Personen: Reich-Ranicki, Marcel

Schlagwörter: Biographie

Interessenkreis: Biographie