Kriminalroman rund um zwei nigerianische Schwestern. (DR) Obwohl Korede und Ayoola Schwestern sind, könnten sie kaum unterschiedlicher sein. Korede, die Ältere, ist hochgewachsen, nicht besonders hübsch, sehr fleißig und ordentlich. Sie wird von klein auf ständig ermahnt, sich um ihre Schwester zu kümmern und immer, wenn diese eine ihrer zahlreichen Dummheiten macht, muss Korede dafür geradestehen. Ayoola ist eher klein, kurvenreich und so hübsch, dass sie allen Männern in ihrer Umgebung sofort den Kopf verdreht. Ayoola lebt ihr Leben wie eine kleine Prinzessin, sie macht, was ihr gefällt und kümmert sich nie um die Konsequenzen. Sie ist es gewohnt, dass sie durch ihren Charme jegliche Vorwürfe sofort im Keim erstickt. Korede fühlt sich manchmal wie Aschenputtel neben ihrer jüngeren Schwester. Als Ayoola Korede auch noch ihren heimlichen Schwarm, Dr. Tade Otumu, wegschnappt, ist Korede enttäuscht und verzweifelt zugleich. Sie ist kurz davor, ein Geheimnis preiszugeben, das sie gegen ihre Schwester in der Hand hat. Aber obwohl sie ihre Schwester phasenweise wirklich hasst, ist sie doch auch stark mit ihr verbunden. Schon früh haben sie sich als Kinder gegenseitig unterstützt, wenn der äußerst gewalttätige Vater Hand an sie legte. Diese gemeinsamen Erlebnisse haben sie geprägt und aneinander geschweißt. Ein ungewöhnlicher Kriminalroman, bei dem schon nach den ersten Zeilen sowohl Opfer als auch die Mörderin bekannt sind. Der übliche Spannungsaufbau wird daher durch andere Mechanismen erreicht. Kurze und knappe Kapitel bilden Mosaiksteine, die sich die LeserInnen richtig zusammenfügen müssen, um zu einer Lösung zu gelangen. Der Autorin gelingt das seltene Kunststück, Spannung und Humor mit Leichtigkeit zu verbinden. Sehr kurzweilig und empfehlenswert. Nominierung: The Booker Prize

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Personen: Braithwaite, Oyinkan