Das Buch macht auf Missstände in unserem Altenpflegesystem aufmerksam, entlarvt die Hintergründe und zeigt Verbesserungsvorschläge auf.
Armin Rieger beklagt die Zustände in deutschen Pflegeheimen - und weiß, wovon er spricht: hat er doch selbst ein marodes Heim übernommen und innerhalb kurzer Zeit zu einem menschenwürdigen Zuhause für Pflegebedürftige umorganisiert. Als Hauptgrund für die anklagenswert menschenverachtenden Zustände in Pflegeheimen sieht er vor allem Personalmangel und damit einhergehender Zeitdruck. Das Streben nach möglichst hohem Profit der Betreiber führt u.a. zu skandalös schlechter Ernährung und mangelnder Körperpflege. Rieger belegt anhand vieler Beispiele, dass solche "Pflegebatterien" hohe Betreibergewinne einbringen, zeigt aber auch Verbesserungsvorschläge auf. Rieger steht mit seinen Klagen nicht alleine da (s. u.a. Breitscheidel: Abgezockt und totgepflegt (BP 06/64), Fussek: Im Netz der Pflegemafia (BP 08/550)), doch es tat und tut sich nichts. Deshalb hat er 2014 auch Verfassungsbeschwerde eingelegt (Auszüge im Anhang). Abschließend eine Checkliste, wie man ein gutes Heim findet. Das Buch rüttelt auf und sollte in jeder Bücherei zu finden sein!
Weiterführende Informationen
Personen: Rieger, Armin
Rieger, Armin:
¬Der¬ Pflegeaufstand : ein Heimleiter entlarvt unser krankes System ; würdige Altenpflege ist machbar / Armin Rieger. - Orig.-Ausg. - München : Ludwig, 2017. - 239 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-453-28085-4 kt. : 16,99
Na 9.3 5 - Sachbuch