Ein Lebens- und Liebesroman nach dem Motto: »Wahre Freundschaft soll, kann und darf nicht wanken."
Die Erzählung beginnt in den 70er Jahren, als Paul und Georg, zwei halbwüchsige Freunde, mit dem Auto auf einer Spritztour nach Venedig unterwegs sind. Unterwegs nehmen sie Schubert, einen Anhalter mit Gitarre, mit. Die drei werden die besten Freunde, später gesellt sich zur Gruppe noch Carolin dazu. Sie wird nacheinander die Geliebte aller drei Männer, bis sie sich letztlich für Schubert entscheidet. Jahre später treffen sich alle – mittlerweile im Rentenalter – beim Begräbnis von Georgs Frau Malin in Wien wieder. Paul und Schubert wollen Georg nun in alter Freundschaft zur Seite stehen, doch der ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Schließlich gelingt es ihnen, ihn in Ligurien aufzuspüren und sie treffen sich wieder in geselliger Runde in Wien. Das sogenannte »Wiener Milieu« wird sprachlich nachahmend, ausführlich und mit deutschem Humor beschrieben. Zudem wird das vermeintliche Leben und Treiben der Wiener mit einem überbordenden Lokalkolorit gezeichnet, das längst vergangen ist und nicht mehr der Gegenwart entspricht. Auf Georgs abschließende Frage »Was mach ich denn jetzt?« antwortet Paul schlicht und einfach: »Weiterleben!« Fazit: Eine gehobene, aber dennoch leicht zu lesende und entspannende Unterhaltungslektüre mit kurzen Erzählabschnitten, die inspirierend auf die nachwirkenden Lehren und das Denken von Freud, Adler, Jung, Watzlawick sowie Thomas Mann und Eugen Roth Bezug nimmt. Das ausführlich beschriebene »typische Wiener Milieu« und die »Wiener Lebenslust« sind jedoch längst Geschichte und entsprechen nicht mehr der Gegenwart.
Personen: Bayer, Thommie
Bayer
Bayer, Thommie:
Einer fehlt : Roman / Thommie Bayer. - München : Piper, 2024. - 175 Seiten ; 21 cm
ISBN 978-3-492-07045-4 Festeinband : 24,70 (AT)
Schöne Literatur - Buch