"Im Frühling sterben" ist die Geschichte von Walter Urban und Friedrich - "Fiete" - Caroli, zwei siebzehnjährigen Melkern aus Norddeutschland, die im Februar 1945 zwangsrekrutiert werden. Während man den einen als Fahrer in der Versorgungseinheit der Waffen-SS einsetzt, muss der andere, Fiete, an die Front. Er desertiert, wird gefasst und zum Tod verurteilt, und Walter, dessen zynischer Vorgesetzter nicht mit sich reden lässt, steht plötzlich mit dem Karabiner im Anschlag vor seinem besten Freund ... In eindringlichen Bildern erzählt Ralf Rothmann vom letzten Kriegsfrühjahr in Ungarn, in dem die deutschen Offiziere ihren Männern Handgranaten in die Hacken werfen, damit sie noch angreifen, und die Soldaten in der Etappe verzweifelte Orgien im Angesicht des Todes feiern. Und wir erleben die ersten Wochen eines Friedens, in dem einer wie Walter nie mehr heimisch wird und noch auf dem Sterbebett stöhnt: "Die kommen doch immer näher, Mensch! Wenn ich bloß einen Ort für uns wüsste ...". „Man liest Ralf Rothmanns neuen Roman über eine Freundschaft, die vom Bösen überrollt wird, unter Hochspannung und voller Bewunderung für die Nähe zu den Protagonisten. ‚Im Frühling sterben‘ ist fraglos eine der wichtigen, aufregenden Neuerscheinungen der Saison und zugleich eine moralische Herausforderung. Mit Fug und Recht kann man sagen: Mit ‚Im Frühling sterben‘ ist die Nach-Grass-Ära kraftvoll eingeläutet worden, gerade weil der Vatermord, symbolisch gesprochen, nicht stattfindet“ (Ina Hartwig, Platz 3 der SWR-Bestenliste Juli/August 2015)
Weiterführende Informationen
Personen: Rothmann, Ralf
Rothm
Rothmann, Ralf:
Im Frühling sterben : Roman / Ralf Rothmann. - 5. Aufl. - Berlin : Suhrkamp, 2015. - 233 S.
ISBN 978-3-518-42475-9 : EUR
Schöne Literatur - Buch