Ulla liebt ihre fröhliche, immer lachende Mutter, eine erfolgreiche Dokumentarfilmerin, noch ein bisschen mehr als Papa, den bekannten Bildhauer, doch das sagt sie ihm natürlich nicht, um ihn nicht zu kränken. Ihre beiden älteren Brüder sind beide sehr intelligent, Karel lässt nur wissenschaftliche Beweise gelten, Paul ist lustiger. Der Terrier Strolch macht die Familienidylle perfekt, doch im Sommer wird Mama plötzlich krank und stirbt kurze Zeit später. Auf einmal ist Ullas Familie auf sich allein gestellt, nichts ist mehr, wie es war. Ulla kann sich überhaupt nicht vorstellen, wie das Leben ohne Mama weitergehen soll - auch wenn Papa sich alle Mühe gibt beim Kochen und abendlichen Vorlesen. Der weinenden Ulla erklärt Paul lakonisch, dass sie alle einmal Mama folgen würden, und dann könnten sie ihr doch nicht erzählen, sie hätten die ganze Zeit nur herumgeheult. Der Vater verarbeitet seine Trauer bei der Ausarbeitung einer Pietà und gibt der Maria das Lächeln seiner Frau. Ein gemeinsamer Urlaub auf Hiddensee, bei dem Karel sich verliebt, und die feierliche Aufstellung der Pietà vor einem süddeutschen Dom hilft ihnen, sich in einer Welt ohne Mutter zurechtzufinden. - Erstmals 2003 erschienen (s. BP 03/940) liegt dieses einfühlsame Buch über das Sterben eines Familienmitglieds und die Trauer danach nun wieder als Taschenbuch vor. Einfühlsam und wunderbar leicht erzählt Christoph Hein vom großen Schmerz einer Familie, die die Mutter verliert, und wie sie gemeinsam wieder ins Leben findet. Allen Beständen empfohlen.
Rezension Autor*in (bv.):Gudrun Eckl
Freigegeben ab 9 Jahren.
Personen: Hein, Christoph
KJ Hein
Hein, Christoph:
Mama ist gegangen / Christoph Hein. - Frankfurt am Main : Insel-Verlag, 2020. - 121
ISBN 978-3-458-68101-4 kt. : 10,00 EUR
KJ - Kinder und Jugend