Das Entscheidende des Buches ist sein Ende: das Nachwort von Franziska Maurer, Expertin zu Fragen von Fehlgeburt und dem Tod eines Kindes während oder kurz nach der Geburt. In ebenso knappen wie kompetenten Klärungen erläutert sie wesentliche Aspekte für die besondere Verlusterfahrung eines Kleinkindes. Im Bilderbuchteil lässt Doris Meyer den Bruder eines im Mutterleib verstorbenen Mädchens zu Wort kommen. In der einfachen Sprache eines Kindes drückt sie seine möglichen Gefühle und Gedanken aus. Mit seinem Vater backt der Junge einen Kuchen zum Geburtstag seiner Schwester, die Familie schaut gemeinsam die wenigen Erinnerungsstücke an, die von dem kleinen Mädchen geblieben sind und sie besuchen den Baum, den die Eltern in Erinnerung an das Kind gepflanzt haben. Farbprächtige Aquarelle zeugen davon, dass es möglich ist, trotz Trauer und Wehmut das Leben als schön zu empfinden. Manche der Rituale und Symbole mögen befremdlich wirken, andere sind eine ansprechende Anregung zur Auseinandersetzung. Ein Lied (auch in Schweizerdeutsch), hilfreiche Adressen und schließlich einige leere Seiten zur eigenen Gestaltung komplettieren das Buch. Empfehlenswert für alle Büchereien, besonders in Krankenhäusern mit Geburtsabteilung. (Rezension und bibliothekarische Erschließung zur Auflage 2011.)
Personen: Meyer, Doris
Fa 1.2 7 Mey
Meyer, Doris:
Sternenschwester : ein Buch für Geschwister und Eltern von tot geborenen Kindern / Doris Meyer. Mit einem Nachw. von Franziska Maurer. - Frankfurt, M. : Mabuse-Verl., 2011. - [31] S., Ill., Noten ; 22 cm
ISBN 978-3-940529-97-8
Fa 1.2 7 - Sachliteratur