Persönlicher Bericht des britischen Prinzen. (BO) Wohl kaum ein Buch hat in den letzten Jahren weltweit in den Medien ein so hohes Interesse ausgelöst. Wenn man die Bewertungen und Kommentare vor allem in den Tageszeitungen in Großbritannien liest, stellt man fest, dass sich die Bandbreite von Ablehnung bis Zustimmung erstreckt. Vor allem die Regenbogenpresse greift einzelne Sätze oder Passagen auf, um Harry möglichst schlecht aussehen zu lassen. Das Buch beginnt mit einer Aussprache anlässlich der Beerdigung seines Opas, Prinz Philipp, bei der aber nichts herauskommt. Danach erzählt er, wie sehr ihn der Tod seiner Mutter Diana aus dem Gleichgewicht gebracht hat, sodass er anfangs nicht glauben kann, dass sie gestorben ist. Hier hätte er sich gewünscht, dass ihm sein Vater etwas mehr Zärtlichkeit entgegenbringt und ihn vielleicht einmal in den Arm nimmt. Danach kommt seine Zeit in den Schulen. Zuerst Ludgrove und später Eton. Es ist recht unterhaltsam, wie Harry das Schulleben schildert. Er schildert auch Kämpfe ohne bösen Hintergrund zwischen den Schülern und natürlich auch zwischen seinem Bruder und ihm. Bei Berichten aus seiner Jugendzeit lässt er auch den ein oder anderen Konsum von Drogen und vor allem von Alkohol nicht aus. Harry realisiert sehr bald, dass ein Studium nach seinem Abschluss in Eton nicht zu ihm passen würde. In Gesprächen mit seinem Vater kam auch dieser zu der Einsicht, dass dies richtig sei. Da wurde dann auch die Idee geboren, dass eine Laufbahn beim Militär eher zu seinen Neigungen passen würde. Nach dem Schulabschluss sollte er aber zuerst ein Jahr im Ausland verbringen, bei dem er u.a. in Australien sehr viel arbeiten, aber auch lernen konnte. So zieht sich das Buch weitestgehend chronologisch weiter, wobei einiges von den Medien als Lüge aufgedeckt wurde. Dass es Erinnerungsfehler waren, wie Harry dies zu Beginn des Buches für möglich hält, wird von ihnen kaum herangezogen, weil ihn dies entlastet hätte. Das Buch ist flüssig zu lesen und man sollte es so sehen, wie er gesagt hat, als Bericht aus seiner Sicht. Ob Büchereien so etwas wirklich brauchen, sei dahingestellt.
Personen: Weber, Alexander Prinz Harry Kleines, Stephan Martl, Katharina Sabinski, Johannes Wagner-Wolff, Anke
Bi Prinz
Prinz Harry:
Reserve / Prinz Harry ; Englischen Stephan Kleiner, Katharina Martl, Johannes Sabinski, Anke Wagner-Wolff und Alexander Weber. - 2. Auflage. - München : Penguin Verlag, 2023. - 507 Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-328-60292-7 Festeinband : EUR 26,00
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