Werner, Michael-André
Kopf hoch, sprach der Henker Roman
Buch

Junge Kunststipendiaten, unter ihnen "Nicht-Künstler" und Ich-Erzähler Karsten Kühne, hängen in einer irischen Hotelruine fest. Die bunt gemischte Gruppe ist falschen Versprechungen des Veranstalters (Luxushotel, 6 Wochen Verpflegung) auf den Leim gegangen. Ein absurder Existenzkampf beginnt. Die meisten Künstler leben an der Armutsgrenze. Das ist nicht eben eine erbauliche Wahrheit, aber der 47-jährige Werner (vgl. zuletzt "Ansichten eines Klaus", ID-A 44/12) hat es geschafft, diesem Fakt einen bitterbös-komischen Roman abzuringen. Der Blick des Autors ist präzis, und zugleich verzeihend: im Fokus hat Werner liebenswerte Figuren, die "irgendwie kreativ sind" und sich still verzagt von Projekt zu Projekt hangeln. Im Mittelpunkt der Satire stehen Ich-Erzähler Karsten Kühne und eine international bunt zusammengewürfelte Gruppe junger Kreativer, die ein 6-wöchiges Künstlerstipendium in Irland antreten. Dem "Nicht-Künstler" Kühne und seinen Freunden auf Zeit wird schnell klar, dass die von Veranstalter Seamus versprochenen Idealbedingungen (Luxushotel, Verpflegung inklusive) nichts mit der Realität gemein haben. Die Gruppe findet sich in einer irischen Hotelruine (und in einem milden Existenzkampf) wieder. Die absurde Überspitzung der Handlung wirkt durch die Komik hindurch als Metapher für die Unwägbarkeiten eines Lebensentwurfs als "Künstler". Ab mittleren Beständen eine Überlegung wert!


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Personen: Werner, Michael-André

Schlagwörter: Irland Künstler Stipendium

Interessenkreis: Satire Humor

SL Wern

Werner, Michael-André:
Kopf hoch, sprach der Henker : Roman / Michael-André Werner. - Orig.-Ausg. - Berlin : List, 2014. - 382 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-548-61255-3

Zugangsnummer: 2015/8995 - Barcode: 2-2073308-5-00000299-8
Schöne Literatur - Buch