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Berlin, 1923: Der zweite Fall für Kommissar Karl North und Hulda Gold, der jungen Hebamme, die jeder in Schöneberg kennt. Sie ist eine der wenigen Frauen, die sich mit dem Fahrrad durch den Kiez bewegen. So ist sie schnell zur Stelle, wenn eine ihrer Wöchnerinnen vor der Niederkunft steht. Voller Sorge beobachtet Hulda, wie Armut und damit einhergehend Hunger und Wohnungsnot um sich greifen. Die politisch instabile Situation in Deutschland und das Aufkeimen nationalsozialistischer Tendenzen tragen zur bedrückenden Stimmung bei. Hulda wird zu einer komplizierten Geburt im Scheunenviertel gerufen. Als das Baby der jüdischen Familie kurze Zeit später verschwindet, verspürt Hulda den Drang, sich wieder in die Ermittlungen der Polizei einzuschalten. Viel deutlicher als im ersten Teil thematisiert Anne Stern Huldas jüdische Herkunft und den zunehmenden Judenhass in der Bevölkerung, dem sie ausgeliefert ist und der der Aufklärung des Falles entscheidend behindert. Für alle Fans von "Babylon Berlin" und für alle, die sich für lebensnahe, sozialhistorische Stoffe interessieren.
Susanne Steufmehl, Buchberaterin Belletristik und Hörbücher
Serie / Reihe: Fräulein Gold
Personen: Stern, Anne
Ster
Stern, Anne:
Fräulein Gold : Scheunenkinder. - Hamburg : Rowohlt Polaris, 2020. - 446 Seiten ; 21 cm x 13.5 cm, 467 g. - (Fräulein Gold; Band 2)
ISBN 978-3-499-00429-2 : EUR 16,00
Schöne Literatur - Buch